Samstag, 3. Januar 2015

Zehn Jahre Hartz IV

Hieronymus Bosch Christ carrying the Cross

Hartz IV - so heißt das am 1. Januar 1995 eingeführte Arbeitslosengeld II - die deutsche Antwort auf die verpasste Anpassung an die Globalisierung. Was vorher als Anpassung durch Wirtschaft und Politik versäumt wurde, ist durch die Einführung von Hartz IV nachgeholt worden. Hartz IV bedeutete nichts anderes als das Ende des Sozialstaates wie man ihn bisher kannte.

Hartz IV wurde eingeführt, um einen Kollaps des Sozialssystems zu verhindern, bewirkte vor allem aber eine Umverteilung von unten noch oben und eine systematische Ausplünderung der unterern Gesellschaftsschichten. Vor zehn Jahren nahm das soziale Elend seinen Anfang. Mit ihm wurden die frühere Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe für erwerbsfähige Hilfebedürftige zu einer Grundsicherung zusammengefasst, die gerade mal dem soziokulturellen Existenzminimum entspricht.

Hieronymus Bosch The Garden Of Earthly Delights

Seit zehn Jahren gibt es die Grundsicherung für Arbeitslose namens Hartz IV, das Land leistet sich eine gesellschaftlich verordnete Armut am Rande des Existenzminimums und damit zugleich eine gesellschaftliche Umverteilung von unten nach oben auf dem Wege der Repression. Die Wirksamkeit von Hartz IV muss dabei mit Mitteln der Repression durchgesetzt werden.


"Besonders tief und voll Empörung fühlt man die pekuniäre Störung."

Wilhelm Busch

Betrachtet man Hartz IV als Ausdruck des Versagens der politischen und ökonomischen "Eliten" im Zuge der Globalisierung angemessesene Beschäftigung herbeizuführen, so fällt die Bilanz dieser "Reform" nüchtern aus. Außer der angestreben Kosteneinsparung im Sozialbereich funktioniert an dieser "Reform" nichts, die angestrebten Beschäftigungseffekte dieser "Reform" sind ausgeblieben.

Doch der Schein des "Funktionierens" dieser sog. "Reform" muss von politischen Ideologen unbedingt nach außen aufrechterhalten werden. Solange die Scham der Betroffenen größer ist als deren Wut und Empörung, wird dieses gesellschaftlich verordnete repressive Zwangssystem weiterbestehen. Was muß das wohl für ein Land sein, das Armut gesetlich verordnet?

Weblink:

Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
von Christoph Butterwegge

Blog-Artikel:

»Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?« von Christoph Butterwegge - Torpedo63-Blog


7 Kommentare:

  1. Ein wirklich netter Kindergeburtstag, den du da feierst, du nettes "Hartzi-Land".
    Jedes mal, wenn du Geburtstag hast, müssen ganz viele an dich denken.

    Möge dir deine "Sozialreform" im Halse stecken bleiben und du daran ersticken, damit du die nächsten zehn Jahre nicht mehr erlebst, du verkommennes "Hartzi-Land".

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  2. Wer die Anpassung des Arbeitsmarktes an die Globalisierung verpasst, dem bleibt nur noch die Anpassung der Sozialsysteme, um einen Kollaps zu verhindern. Was vorher an strukturellen Anpassungen durch Wirtschaft und Politik versäumt wurde, ist durch die Einführung von Hartz IV nachgeholt worden. So ist jedenfalls die Notwendigkeit dieser "Reform" zu verstehen.

    Hartz IV wurde eingeführt, um einen Kollaps des Sozialsystems zu verhindern, bewirkte aber vor allem eine Umverteilung von unten noch oben und eine systematische Ausplünderung der unteren Gesellschaftsschichten durch gesellschaftlich verordnete Armut am Rande des Existenzminimums.

    Sozial reformiert wurde mit dieser "Reform" nichts und schon gar nichts zum Besseren. Außer der angestreben Kosteneinsparung im Sozialbereich funktioniert an dieser "Reform" nichts, die angestrebten Beschäftigungseffekte sind ausgeblieben. Hartz IV ist der sichtbare Ausdruck des Versagens der politischen und ökonomischen "Eliten" im Zuge der Globalisierung angemessesene Beschäftigung herbeizuführen.

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  3. Immer noch wird Hartz IV zuwenig als Job-Motor verstanden!

    Abgesehen von den reinen "Berechnungstellen" sitzen dort unter unterschiedlichen Namen (Pro-Arbeit, blah, blah,) tausende Mitarbeiter, die zwar NICHTS erreichen, aber in Vollzeit gutbezahlte Anstellungen haben. O-Ton (kein Quatsch!):

    "Unsere Angebote sehen Sie doch im Internet!." Funzt das nicht wird an die "befreundeten" Zeitarbeitsfirmen vermittelt.

    Hartz IV hilft nachdrücklich, bei Billiglohn-Ländern mithalten zu können!

    Und es ist der Elite SCHEISS egal, ob ein Inder 200 EURO im Monat Lebenshaltungs-Kosten hat oder ein Europäer 2000.
    Hartz IV hat somit nicht versagt, die Gegner haben versagt. Anstelle gegen das System zu protestieren enthalten sie sich.

    Und die Geerkschaften waren von Anbeginn bis heute keine große Hilfe.

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  4. Hartz IV ist der offensichliche Ausdruck des Versagens der politischen und ökonomischen "Eliten" im Zuge der Globalisierung für Beschäftigung und Arbeitsplätze zu sorgen.

    Als das nicht gelang, wurde eine "Reform" des Sozialsystems unter der Bezeichnung "Hartz IV" eingeführt. Bei "Hartz IV" müssen sich Bezugsberechtigten eigenverantwortlich um Arbeit kümmern, da der Staat sich seiner Fürsorgepflicht entzieht.

    Wenn dieses nicht gelingt, wird die Wirksamkeit von "Hartz IV" mit Mitteln der Repression durchgesetzt. Was bereits vorher nicht gelang, nämlich für Beschäftigung zu sorgen, sollte nun mit Repression zwangsweise erreicht werden.

    "Hartz IV" hat dank dieser "politischen Weitsicht" zu üblem Lohndumping und der Erschaffung eines Niedriglohnsektors geführt und unseriösen Unternehmen die Tür geöffnet, während Unternehmen, die soziale Standards eingeführt hatten, nun gezwungen wurden, sich den Ausbeutern anzupassen, wenn sie nicht pleitegehen wollten.

    Mehr muss zum ökonomischen Sachverstand der politischen und ökonomischen "Eliten", die dieses Land regieren, eigentlich nicht gesagt werden!

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  5. Was im Zuge der Globalisierung auf dem Arbeitsmarkt nicht gelang, nämlich regulär für Beschäftigung und Arbeitsplätze zu sorgen, das kann die Politik mit einer "Reform" des Sozialsystems versuchen. Dann klappt es bestimmt!

    So wurde eine "Reform" des Sozialsystems unter der Bezeichnung "Hartz IV" eingeführt.
    Bei "Hartz IV" müssen sich Bezugsberechtigten eigenverantwortlich um Arbeit kümmern,
    da der Staat sich seiner Fürsorgepflicht entzieht.

    Wenn dann immer noch keine Beschäftigung entsteht, wird die Wirksamkeit von "Hartz IV" mit Mitteln der Repression durchgesetzt.

    Was bereits vorher nicht gelang, nämlich für Beschäftigung zu sorgen, darf nun per Gesetz mit Mitteln der Repression zwangsweise erreicht werden.

    Wer kommt bloß auf solche Ideen? Natürlich nur ein gesetzlich Vorbestrafter. Sein Name: Peter Hartz.

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  6. Hartz IV ist ein voller Erfolg. So bekommt der Arbeitgeber billige Arbeitskräfte vom Staat finanziert. 1€ Jobs sind doch toll - Hauptsache Arbeit !

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  7. Eingezwängt in Ruinen und der Zukunft abgewandt,
    laßt uns Dir zur Abschreckung dienen, Deutschland, uneinig verhartzes Vaterland.

    Alle Not gilt es, die Armen zu zwingen, und wir hartzen sie vereint, denn es muß uns doch gelingen, daß der Mond ärmlich wie nie
    über Deutschland scheint, über Deutschland scheint.

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